Fußweg zu den Sternen oder Who the fuck is Liam?

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oder: Cockroach is watching you!

Amy:

Gosh, wir sind raus! Wo sind wir? Hat es geklappt? Das war so knapp! Hoffentlich hat Ableger Benny seinen Papa Bert gefunden. Oh Gott, ich bin schon genauso verwirrt wie Fjuna. Kein Wunder, wahrscheinlich sind das noch die Nachwirkungen der Pilze. Aber es hat geklappt! Und wir haben Liam - oder was von ihm übrig ist. Was immer er ist. Und diese komische Wissenschaftstussi, die so mir nichts, dir nichts Portale sonstwohin öffnen und ganze Raumstationen zum Absturz bringen kann! Oh, hoffentlich sind sie lange genug bewusstlos, bis wir Hilfe holen können. Wenn wir nur wirklich in der Kommune gelandet sind. Hoffentlich geht es Jamie gut...

Ich fasse es nicht, dass wir das wirklich alles getan haben! Und wie selbstverständlich ich in diese neue Welt hineingeschlüpft bin. Wahrscheinlich haben wirklich Fjunas Pilze dazu beigetragen, das Ganze mit etwas mehr... Gelassenheit hinzunehmen. Wenn ich nur an unseren Hinweg denke. Jamie hatte ja mit der TS und Liam den Technokratenweg ins Umbra-All genommen. Kaum zu glauben, dass sich diese Leute wirklich einbilden, das würden alles ihre Maschinen machen! Sie tun letztlich auch nichts anderes als wir Magier, aber statt zu erkennen, welche wunderbaren und schrecklichen Kräfte in den Welten wirken, reduzieren sie alles nur auf reine Matematik. Sie könnten einem Leid tun, wenn sie nicht gleichzeitig alle gnadenlos verfolgen würden, die anders denken und fühlen. Faschistenschweine! Na ja, offenbar hat sich Jamie ganz gut in dieses Team eingefügt und keinen Verdacht erregt. Ich hatte eine Haarsträhne von ihm, damit wir ihn finden konnten, und Fjunas Ritual sollte uns den Weg bahnen. Musik, Tanz um die Eiche und einen schwindeligen Kopf von diesem verdammten Zeug - niemals dürfte mich jemand so sehen! Aber dann dieses Gefühl, als wir in die Geisterwelt überwechselt sind! Keine Gärtnerei mehr, sondern ein ganzer Dschungel. Alles atmete und ich hatte das Gefühl, jeder einzelne Grashalm singt. Doch kaum folgten wir dem Mondstrahlen-Weg, der uns zu Jamie hinzog, veränderte sich alles. Das All ist hier keine Ansammlung von Gasbällen im luftleeren Raum, sondern ein endloses, dunkles Meer. Wie die Seiltänzer sind wir Hand in Hand den schmalen, glänzenden Pfad entlangbalanciert, während um uns herum riesige Schatten aus der Finsternis auftauchten und wieder verschwanden. Beängstigend - jeden Moment können sie uns schnappen wie eine Fliege an der Wasseroberfläche - aber auch aufregend.

Und plötzlich sind wir im Innern dieses funktionalen Raumschiffs und es ist sehr schnell klar geworden: Wir haben nicht wirklich einen Plan. Irgendwie die Technokraten stören, Liam lebend zurückbringen und wegen des Buchs ausfragen oder ihm Amethyst' "Geschenk" geben? Jedes Mal, wenn wir versucht haben, etwas größere Magie zu wirken - unsere Erfolgschancen in der Zukunft abzuschätzen, die Motive ergründen - schlägt so ein Scheiß-Technokraten-Sensor an! Aber sie haben es offenbar auf Störungen außerhalb zurückgeführt (noch!), wie diese Anomalie, die wir leider nicht vor dem Sensor der TS bewahren könnten. Wieder mal ein Stück Leben eingepfercht und katalogisiert... Ich kann immer noch nicht genau einschätzen, ob ich Jamie mag oder nicht, aber er diskutiert nicht lange rum und tut einfach, was getan werden muss. Cassie gelang es schließlich, die Kommunikation des Schiffs anzuzapfen, und Jamie und ich machten uns dran, Liams Quartier zu durchsuchen. Ah, wir hätten diese verdammte Kakerlake platt machen sollen, als wir die Gelegenheit dazu hatten! Ich wusste, dass sie mich beobachtet, aber ich dachte, ich werde paranoid. Schuld daran waren diese Augen, die Liam auf die Innenseite seines Spints gamalt hatte. Ich spürte nach und was ich sah, machte mich vollends nervös: Unser guter alter Freund Many Eyed beherrschte Liams Gedanken. Was ist das für ein Wesen, vor dem uns Fjunas alter Meister gewarnt hat? Warum kreuzte er hier unseren Weg? Und woher kennt ihn Liam? Hat Many Eyed unseren Wilden mit diesem Buch im Internet rekrutiert und auf diese Tour geschicht? Um die Technokratie zu unterstützen oder aufzuhalten? Liam, der Idiot, er hatte ein Foto von Amethyst im Spint. Nachdem er sie so abserviert hatte! Ob er sie doch mag? Er - es? Nun, die Kakerlaken haben auch irgendwas damit zu tun - und offenbar haben sie uns schon die ganze Zeit beobachtet. Wir haben alle unabhängig voneinander Kakerlaken-Begegnungen gehabt (außer Cassie), Mit Steve im Restaurant - was wissen diese Viecher?

Mit diesem technokratischen Überwachungsapparat gegen uns blieb uns aber erst mal nichts anderes übrig als abzuwarten - bis wir die Raumstation erreichten. Gute Güte, sie wurde schon vor 68 Jahren erbaut, lange bevor Armstrong auch nur ein Glitzern in den Augen seines Vaters war! Irgendwas mit einem großen Krieg gegen wahnsinnige Zauberer, das muss Liam uns bei Gelegenheit näher erklären. Wenn es nur dazu kommt! Oh, bitte! Ich hab eine Dauerverbindung zu Liams Gedanken aufgebaut, um ihn im Auge zu behalten, als er mit dem Erkundungstrupp auf die Raumstation ging, die seit drei Monaten keinen Kontakt mehr zu irgendwem hatte. Dieser kleine Trick hat uns allen wohl gleich mehrmals das Leben gerettet. Es ging damit los, dass Jamie nach Lebenszeichen auf der Raumstation suchte und dabei feststellte, dass zwei Marines Kakerlaken im Mund haben - die sie offenbar kontrollierten. Wie creepy ist das? Cassie scannte daraufhin unser Schiff nach diesen Krabbelviechern und löste prompt den Alarm aus. Der Entertrupp brach daraufhin die Aktion ab und stürmte zurück und wir hörten schon schwere Schritte auf dem Gang und wussten: Jede Sekunde entdecken sie uns. Glücklicherweise hatte ich schon vorher bemerkt, dass meine Korrespondenz-Kräfte hier im Umbra stärker waren als sonst, ähnlich wie im Paradox-Reich. So konnte ich uns alle drei gerade so rüber auf die Raumstation beamen, bevor die Marines unsere Tür eintraten. Dort hatte Jamie bemerkt, dass Liam und die Kakerlaken-Boys nicht auf den Rückzugs-Befehl reagiert haben und der Kapitänin Bescheid gegeben. Diese technokratische Befehlkette hat ihm wohl das Gehirn eingeschläfert, aber wie sich herausstellte, war die Feuerkraft der Kapitänin höchst willkommen. Obwohl wir leider in ihrer Schusslinie standen und erst mal selber fast Ihre Müdigkeits-Granate abbekamen. Die Kakerlaken-Marines, die sich umzingelt fühlten, fingen an, rumzuballern. Jamie ging gleich in den Nahkampf und alles wurde etwas verwirrend. Cassie ging in einem angrenzenden Zimmer in Deckung, tauchte aber rechtzeitig wieder auf, um die Schleusen zum Raumschiff zu schließen, damit wir uns nicht auch noch mit der Verstärkung rumschlagen mussten. Liam versuchte die ganze Zeit, tiefer in die Raumstation abzuhauen und ich war damit beschäftigt, in Deckung zu gehen und ihm gleichzeitig ein Bein zu stellen.

Plötzlich wird Liams Körper in die Höhe gerissen und verändert sich. Stacheln schießen aus allen möglichen Stellen seines Körpers und... "Da bist du endlich!" ruft diese Frau im weißen Wissenschaftlerkittel, die plötzlich angerannt kommt, läuft mitten ins Kreuzfeuer - Jamie hatte angefangen, auf dieses Etwas zu schießen, das Liam geworden war und mich dabei fast getroffen - Ich hatte das Gefühl, unseren letzten lebenden Zeugen schützen zu müssen und rief Liam "Stopp" entgegen - die Marines lagen schon auf der Erde. Und die Frau öffnet ein Portal in der Wand. Um Liam "nach Hause" zu holen. Ich glaube, es war Fjuna, die die Flucht verhindert hat und das Tor wieder schloss. Und diese fremde Hexe oder Dienerin von Many Eyed oder was auch immer will als nächstes uns alle miteinander mit der Raumstation auseinanderreißen. Alles zitterte und ächzte, aber die Kapitänin - die mit ihren technischen Hilfsmittelchen fleißig Magie wirkte, ohne es zu merken - schaffte es mit Fjuna, alles wieder zu stabilisieren. Cassie knockte die Wissenschaftlerin aus, Liam blutete aus vielen Wunden und war ohnehin bewusstlos. Blieb nur noch die Kapitänin. Zum Glück konnte ich sie davon überzeugen, dass wir völlig verwirrte zivile Mitarbeiter der Raumstation sind, die einfach in das Chaos reingelaufen waren. Das wird keiner Überprüfung der Personalunterlagen der Station standhalten, aber das ist erst mal nicht unser Problem. Die Kapitänin schrieb also alles, was in dem Gang passiert war, der Realitätsverbrecherin zu, die da bewusstlos vor uns lag. "Schlimmer als Käptn Harris" - ich konnte gerade noch an mich halten! Woher kennt sie ihn? Jamie und die Kapitänin zogen los, den Rest der Station zu sichern - ich hoffe, dass sie keine weiteren Überraschungen erlebt haben. Er muss einfach heil zurück kommen! Ich wollte Jamie am liebsten gleich mitnehmen, aber es stimmt natürlich: Seine Tarnung bei der Technokratie hält und wer weiß, wozu sie noch nutze sein wird?

Ich hatte mich schon völlig in die Hoffnung hineingesteigert, in Amethyst' Päckchen könnte irgendetwas drin sein, das uns alle zu ihr zurückführt - aber es war nur eine Spritze. Eine Spritze! Sehen wir aus wie ein Henkerstrupp aus den USA? Da muss ich mir unsere Euthanatos mal vorknöpfen. Schon der Name ihrer Tradition hat einen bitteren Beigeschmack für jemanden mit deutscher Großmutter... Die Entscheidung nahm uns die Tatsache ab, dass Liams Raumanzug mit seinem verformten Körper verschmolzen war und wir ihm die Spritze nicht mal dann hätten verpassen können, wenn wir gewollt hätten. Also machte sivch eine völlig ausgelaugte Fjuna daran, mit Hilfe eines Ablegers ihres großen Pflanzen-Kumpels den Weg zurück zur Gärtnerei zu suchen. Und wo sind wir nun? Wird Liam leben? Was hat diese Kittel-Frau noch für bösartige Mächte? Und haben wir wirklich was Gutes getan oder nur den Technokraten in die Hände gespielt? Bin ich müde...


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