GOA 16 1837.07.07

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Spielercharaktere:


Ereignisse:
(Aus der Sicht von Miss Sawyer)

Kurzzusammenfassung

Miss Sawyer hat herausgefunden dass der frühere Protektor aus ihrer Familie, ihr Cousin Derek Young, in Liverpool als vermisst gemeldet wurde und wahrscheinlich ertrunken ist. Die Gefährten bekommen eine Audienz bei der Sonnenkönigin und berichten über den geplanten Anschlag. Die Sonnenkönigin kümmert sich selbst darum, gibt jedoch Hinweise die zu einem Amulett führen das die Kontaktaufnahme mit Merlin ermöglicht (Besitzer: Theoriemagier Buxton). Merlin willigt nach Kontaktaufnahme ein den Drachen Albion wieder zu wecken der sich in Camelot im Tiefschlaf befindet. Danach besucht uns die Jägerin um uns mitzuteilen dass sich ein Nekromant aus Tschechien, Dr. Jankulowksi, in London mit seinem Kreaturenkabinett aufhält. Wir besuchen eine Vorstellung und schmieden hinterher Pläne wie wir den Doktor ausschalten können und eines seiner Geschöpfe, Olaf, wenn möglich befreien. Bevor wir unsere Pläne umsetzen können werden wir zur Audienz zur Queen gerufen. Dort wird uns weitere Unterstützung zugesagt. Lt. Clarence steht uns mit seiner Einheit ab sofort zur Verfügung. Wir besichtigen danach im Britischen Museum den Raum in dem das Ritual schief gegangen ist und erhalten drei Gegenstände de aus den Trümmern gerettet werden konnten: eine Sichel, einen Kessel und einen Armreif. Bei der magischen Untersuchung des Armreifs durch Miss Sawyer erlebt sie durch die Augen der Zauberin Lydia die letzten Minuten des Kampfes bei dem sie getötet wurde. Westcott hat Lydia getötet da Blut für das Ritual notwendig war und Lydias Blut anscheinen in geringer Menge nicht ausreichend war um das Ritual zu vollenden, daher hat er ihr den Kopf abgetrennt. Miss Sawyer vermutet dass es jetzt zwei Protektoren gibt damit ein Protektor das Ritual durchführen kann währen der andere Protektor verteidigt.

Ausführlicher Bericht

Wie gerne hätte ich noch mehr Zeit auf dem Land bei meinem Großvater verbracht, doch der Brief den ich von Baroness Collingwood erhalten habe drängte mich dazu schnell aufzubrechen. Der Abschied von meinem Großvater fällt mir jedes Mal aufs Neue schwer, es fühlt sich immer so endgültig an. Ich kenne den Blick in seinen Augen, weiche ihm aus und gebe ihm dasselbe Versprechen wie immer das in Anbetracht der Umstände immer mehr zur hohlen Phrase wird – dass ich ihn bald wieder besuchen komme.

London empfängt mich mit dem üblichen Lärm in den Straßen, geschäftigen Menschen die ihrer Arbeit nachgehen, den Geruch nach Kohle, Dreck und Staub. Nach einer längeren Droschkenfahrt komme ich beim Anwesen der Baroness Collingwood an. Ihr Butler nimmt mich an der Tür in Empfang. Mit ihr im Salon befinden sich Mr. Cathoair und Baroness de La´Vey, letzterer drücke ich nochmals mein Bedauern über den Umstand aus dass ich an ihrem Fest nicht teilnehmen konnte. Ich berichte was ich auf dem Land über den Verbleib des letzten Protektors meiner Familie, Derek Young, herausfinden konnte. Leider sind meine Informationen nicht sehr aufschlussreich, sein letzter bekannter Wohnort war eine Pension in Liverpool. Er wurde als vermisst gemeldet, laut Polizeibericht vermutet man dass er im Meer ertrunken ist.

Die Baroness Collingwood hat dagegen große Fortschritte gemacht, nach einem regen Austausch über die letzten Ereignisse entschließen wir uns bei der Sonnenkönigin mit Hilfe des Rubins um eine Audienz zu bitten um sie über das Komplott gegen ihre Person in Kenntnis zu setzen. Parallel dazu verfolgen wir eine Information die die Baroness dem Buch das sie erhalten hat entnehmen konnte. Albions Auferstehung scheint einen mächtigen Magier zu erfordern - Merlin. Ich rufe mit Hilfe des Zauberspruchs den mir die Baroness Collingwood mitgeteilt hat Percy, den Bibliothekar der Bibliothek der Ebenen. Ich frage ihn ob er mir bei Informationen über den Magier Merlin behilflich sein kann, daraufhin reicht er mir nach kurzer Suche einen passenden Buchband. Mr. Cathoair und Baroness de La´Vey verabschieden sich kurz darauf von uns um weitere Nachforschungen anzustellen während wir uns weiter in die Bücher vertiefen.

Nach einiger Zeit erscheint aus dem Nichts ein Pixie, sein Name ist Smink, und möchte uns zum Hof der Sonnenkönigin holen. Auf Baroness Collingwood Wunsch hin werden auch Mr. Cathoair und Baroness de La´Vey von Smink abgeholt und wir treffen in der Nähe von Burlington Gardens wieder zusammen. Um an den Hof zu gelangen schrumpft uns der Pixie auf seine Größe, doch nicht nur das, wir sind von einem Augenblick zum anderen wunderschön gewandet und sehen aus wie eine perfekte Version unserer selbst. Ein Glück ist kein Spiegel in der Nähe, so kann ich die Schönheit der anderen bestaunen ohne mich unwohl zu fühlen. Die Schönheit um mich fühlt sich an wie ein Rausch, ich kann nicht widerstehen und bitte darum Sminks Flügel berühren zu dürfen, während Baroness de La´Vey anscheinend einem Ausritt zu zweit auf einem Eichhörnchen nicht abgeneigt wäre – Smink lässt sich dafür allerdings weniger begeistern. Schließlich werden wir zur Sonnenkönigin vorgelassen. Ich bin von der Erscheinung der Sonnenkönig tief beeindruckt, daneben verblasst alle Schönheit die ich bisher wahrnehmen durfte. Alles an ihr ist perfekt, ihre Kleidung scheint aus reinem Licht gewebt und ihre Aura lässt mich auf eine angenehme Weise innerlich zur Ruhe kommen. Ihre Schönheit überstrahlt den ganzen Thronsaal. Ich bin froh dass die Baroness Collingwood ihr den Sachverhalt erklärt während ich versuche mich nicht zu sehr von der Umgebung vereinnahmen zu lassen. Mr. Cathoair‘s Worte dass man sehr genau aufpassen muss was man der Sonnenkönigin sagt oder gar verspricht kreisen mir im Kopf herum. Die Sonnenkönigin hört der Baroness Collingwood aufmerksam zu und erklärt dann dass sie sich selbst um den Vorfall kümmern wird. Wenn sie unsere Hilfe brauchen sollte nimmt sie mit uns erneut Kontakt auf. Die Baroness Collingwood fragt sie daraufhin nach dem Zauberer Merlin und wo wir ihn finden können und nach anfänglich vager Aussage beschreibt sie ein Amulett dass der Zauberer trägt und der Baroness Collingwood bekannt vorkommt. Sie erinnert sich daran dass der Theoriemagier Buxton ein solches Amulett getragen hat.

Wir verlassen den Hof wieder und suchen kurzentschlossen Mr. Buxton auf. Nachdem wir das Versprechen geben das Amulett schnellstmöglich wieder zurückzubringen überlässt er es uns zu treuen Händen. Im Salon der Baroness spreche ich meinen gewohnten Zauber um mehr über den stark magischen Gegenstand zu erfahren. Die Baroness Collingwood führt Bedenken an dass es gefährlich sein könnte einen so machtvollen Gegenstand mit einem Zauber zu untersuchen, doch ich möchte es trotzdem versuchen. Nachdem ich die Worte zu Ende gesprochen habe werde ich von der Kraft des Amuletts zurückgeschleudert und finde mich auf einer Wiese wieder, neben mir ein älterer Mann in einer Robe, der mich etwas schroff begrüßt. In der Ferne sehe ich ein Schloss, laut der Informationen die ich im Buch über Merlin gefunden habe sieht es aus wie Camelot. Ich folge dem Magier unsicher zum Schloss. Auf dem Weg dorthin stelle ich mich vor und er fragt mich über unsere Fähigkeiten aus, nicht ohne sich ständig über die Unfähigkeiten der vorangegangenen Protektoren zu beschweren. Er erzählt dass er schon vier Mal geholfen hat Albion wieder aufzuwecken und nicht gewillt ist ein weiteres Mal seine Forschung dafür zu unterbrechen. Als er von mir erfährt dass ich Apothekergehilfin bin wird er etwas gemäßigter, er führt mich durch sein alchemistisches Labor und dann eine dunkle, steinerne Treppe hinunter. Ich versuche mein Bestes ihm zu folgen, doch die Angst hat mich auch dieses Mal wieder fest im Griff und so schaffen wir es nur quälend langsam hinunter. Getrieben durch die von ihm ausgehende Ungeduld werde ich immer nervöser. Dann spüre ich unvermittelt einen kräftigen Stoß der mich taumeln lässt und meine Gefährten sind mit mir auf der Treppe. Dankbar nehme ich die Hilfe der Baroness Collingwood an um den Rest der Treppe zu überwinden nachdem die anderen sich orientiert haben und der Zauberer sich nun – wie vermutet – als Merlin vorgestellt hat. Seine Weigerung uns helfen zu wollen echauffiert die Baroness Collingwood, ich habe immer mehr Mitgefühl für den alten Magier der schon so oft große Opfer gebracht hat um die Welt vor dem Untergang zu retten und für mich hinter der Fassade der Verbitterung einfach nur müde aussieht und besorgt um seinen alten Freund Albion.

Am Ende der Treppe treten wir in ein großes Gewölbe und sehen Albion, den Drachen, zum ersten Mal. Er schläft und ruht sich von seinem letzten Kampf aus. Merlin erzählt uns das 100 Lebensjahre geopfert werden müssen um Albion wieder zu erwecken. Zudem meint er dass das Ritual um Albion aufzuwecken sehr kompliziert sei, für ihn natürlich nicht denn er hat die entsprechende Erfahrung. Nachdem die Baroness Collingwood weiter argumentiert dass wir bei unserer begrenzten Lebensspanne und der nicht vorhandenen Ausbildung keine großen Chancen hätten muss Merlin eingestehen dass wir ohne ihn das Ritual nicht erfolgreich durchführen können und erklärt sich bereit uns zu helfen.

Wir kehren wieder in unsere Welt zurück. Ich finde mich unversehrt auf dem Sofa im Salon wieder. Die anderen erzählen mir dass ich nicht bei Bewusstsein war und sie sogar einen Arzt holen mussten. Etwas verkrampft sich in mir als ich das höre, erst als ich mir sicher bin dass er es nicht war kann ich wieder durchatmen. Es beschämt mich dass er nach dieser Zeit noch immer bei mir diese Reaktionen auslöst. Das Läuten der Haustüre lenkt mich ab und bringt mich wieder in die Gegenwart zurück. Die Jägerin ist gekommen, sie übergibt uns einen Zettel mit den Worten dass der Tscheche in London sei. Es ist ein Flugblatt über Dr. Jankulowskis Kreaturenkabinett. Die Jägerin erzählt uns dass sie dem Doktor wegen seiner Experimente mit Toten schon einmal begegnet ist, aber vor einem Wesen fliehen musste das größere Kräfte besaß als sie. Nach kurzer Beratung machen wir uns auf zum Kreaturenkabinett um uns die Vorstellung anzusehen.

Vorher bringen wir dem Theoriemagier das Amulett zurück, der sichtlich zufrieden mit der schnellen Rückgabe uns erlaubt das Amulett bei Bedarf erneut auszuleihen. Bevor wir zum Kreaturenkabinett aufbrechen nehmen wir zur Verstärkung Edith Oatley mit die sich uns bereitwillig anschließt. In der Ausstellung die wir besuchen findet sich erst einmal nichts extrem Außergewöhnliches oder Magisches bis auf den Wächter der Jägerin der seinen eigenen Nachforschungen nachgeht, daher finden wir uns im Vorführraum ein und erwarten gespannt die Vorstellung.

Dabei treffen wir auf einen Herren und eine Dame der Gesellschaft die die Baroness Collingwood sehr gut zu kennen scheinen. Sie stellt die Dame als ihre alte Schulfreundin Felicity vor, die überrascht zu sein scheint die Baroness Collingwood in Gesellschaft dieser gewöhnlichen Leute zu sehen. Die Jägerin lässt keine Gelegenheit aus diesen Eindruck zu verstärken. Mr. Cathoair dagegen zeigt sich von seiner besten Seite während Baroness de La´Vey erwähnt dass die Baroness Collingwood einen jungen Mann auf ihrer Feier kennengelernt hat. Mir scheint hier sind einige Kräfte darauf bedacht die Baroness Collingwood zu verkuppeln und bin sehr froh dass sich die ganze Aufmerksamkeit auf sie konzentriert. Ich würde ihr zu gerne den Teil unserer Pflicht als Protektorinnen überlassen der besagt dass wir für nachfolgende Generationen sorgen müssen. Nichts liegt mir ferner, es fällt mir schwer genug mich uneingeschränkt meiner übrigen Pflichten zu widmen. Nachdem Baroness de La´Vey der Freundin der Baroness Collingwood verspricht den Kontakt zu dem jungen Mann namens Thomas herzustellen fragt mich die Baroness Collingwood ob ich sie nicht auf den nächsten gesellschaftlichen Abend begleiten möchte, ich gebe unumwunden zu dass ich mich wohl bei so etwas fehl am Platz finden würde.

Glücklicherweise beginnt nun endlich die Vorstellung, die wenig Spektakuläres sondern eher Bemitleidenswertes präsentiert. Um es kurz zu sagen: das Flickschusterwerk eines Nekromanten. Höhepunkt ist der Auftritt eine übergroßen mit Narben überzogenen Menschen, bei dem ich spüre dass er genauso untot ist wie meine liebe Begleiterin Baroness de La´Vey – nur auf eine andere Art. Der Doktor präsentiert ihn wie bei einer Fleischbeschau, auf seine Anweisung hin verbiegt er Metallrohre und lässt das Publikum wohlig gruseln. Mich beeindruckt die pure Kraft die in diesem Wesen steckt, gleichzeitig habe ich das Gefühl keinem Monster sondern einem geknechteten, fühlenden Wesen zuzusehen und meine Abscheu konzentriert sich auf den Doktor der ihn wie einen Gegenstand behandelt. Er stellt das Wesen mit dem Namen Olaf vor. Ich möchte einen Kampf mit ihm vermeiden, lieber will ich versuchen mit ihm zu reden, vielleicht kann er davon überzeugt werden uns zu helfen und dadurch seinem Peiniger entfliehen. Gleichzeitig wird mir beim Abschied von der Freundin der Baroness schmerzlich bewusst wie wenig ich über das richtige Verhalten in gehobener Gesellschaft weiß und bitte die Baroness Collingwood um ihre Hilfe, die sie mir bei Gelegenheit zusagt.

Nach einer kurzen Besprechung vor Ort ziehen wir uns wieder in den Salon im Haus der Baroness Collingwood zurück. Die Baroness Collingwood schlägt ein Ablenkungsmanöver vor, sie wird Dr. Jankulowksi zu einer Gesellschaft einladen die übermorgen stattfinden soll während ich in Begleitung Mr. Cathoair und Miss Oatleys versuche mit Olaf zu sprechen. Als Vorsichtsmaßnahme ziehe ich mich in die Bibliothek zurück um einen Zauber zu erlernen der uns hilft sollte ich mich in Bezug auf Olaf irren. Ich arbeite bis tief in die Nacht hinein, wohl wissend dass mich am nächsten Tag mein eigentlicher Arbeitgeber nicht schonen wird.

Die Nacht ist schnell vorbei und ich bin früher als mir lieb ist in der Apotheke. Ich versuche mir gegenüber meinem Arbeitgeber, dem Apotheker Mr. Winterbottom, möglichst nichts anmerken zu lassen. Da er mich chronisch unterschätzt fällt mir das nicht sonderlich schwer. Als er mich gegen Mittag aus dem Lager rufen lässt höre ich schon an seiner Stimme dass wir hohe Kundschaft haben. Als ich sehe dass die Baroness Collingwood am Tresen steht ahne ich schon dass ich heute meine Arbeit in der Apotheke nicht beenden werde. Unter einem geschickt platzierten Vorwand kann ich ohne eine Rüge von Mr. Winterbottom meine Arbeit verlassen und mit der Baroness zurück zu ihrem Anwesen fahren.

Auf der Fahrt erzählt sie mir dass sie eine Einladung in den Buckingham Palace für heute Nachmittag erhalten hat. Ihre Nervosität steigert meine nicht unbeträchtlich, doch zumindest bleibt genug Zeit um einen Hofknicks einzustudieren und mich in ein von ihr bereitgestelltes Kleid zu zwängen. Diesmal kann ich mich im Spiegel sehen, was mein Unbehagen trotz oder gerade wegen der Beteuerungen dass ich hübsch aussehe nicht geringer werden lässt. Da die Queen ausdrücklich nach unseren Gefährten gefragt hat nehmen wir Mr. Cathoair und Baroness de La´Vey mit was mich ein wenig beruhigt.

Am Palast angekommen werden wir von Lt. Clarence der uns abgeholt hat in einen Raum gebracht der magisch gesichert ist. Dort treffen wir auf die Queen die hocherfreut ist uns kennenzulernen und von nun an erwartet von uns ins Bild gesetzt zu werden was die Gefahren betrifft die das Königreich bedrohen. Im Gegenzug bietet sie uns Unterstützung durch Lt. Clarence und seine Einheit an die mit den Angelegenheiten der Protektoren vertraut sind und veranlasst dass uns sofort 100 Pfund bereitgestellt werden um unser Ausgaben zu decken. Wir fragen noch nach Derek Young, den sie leider nie persönlich getroffen hat, und nach ihren Kontakten zu den anderen Königshöfen – die anscheinend nur sehr gering sind. Auf unsere Nachfrage ob noch etwas von dem verheerenden Kampf im Britischen Museum übrig geblieben ist verspricht sie uns Zugang zum Raum in dem das Ritual stattfand und die Möglichkeit die sichergestellten Gegenstände aus der Verwahrung zu bekommen. Es handelt sich dabei um einen Kupferkessel, eine Sichel und ein Armband. Wir verabschieden uns mit dem einstudierten Hofknicks, verlassen den Palast und fahren postwendend zum Britischen Museum.

Lt. Clarence führt uns in den Saal in dem das Ritual stattfand. Nicht nur ich kann spüren dass an diesem Ort ein Nexus existiert der Magie verstärkt. Da sich nichts mehr direkt ausfindig machen lässt da der Kampf zu lange her ist begeben wir uns in den Keller. Mir wird schon mulmig als ich daran denke dass ich in dem ungewohnten Kleid Treppen bewältigen muss, da bietet sich Mr. Cathoair an und wendet einen Zauber an – im einen Moment stehe ich noch oben an der Treppe, im anderen am Fuß der Treppe. So kommen wir gut voran und nach einigen Schlössern, Türen und Gittern kommen wir in den Raum in dem die Gegenstände gelagert sind. Ich betrachte die Gegenstände eingehen und wir kommen überein dass ich die Gegenstände magisch untersuche. Ich streiche mir das Öl auf die linke Gesichtshälfte, spreche die gewohnten Worte und berühre das Armband...

Ich finde mich im Saal weiter oben im Museum wieder. Ich sehe einen Kupferkessel vor mir, in der einen Hand halte ich eine Sichel. Durch meine bläulich schimmernden blasenförmigen Schildzauber sehe ich primitiv wirkende Vampirhorden aus einem großen Loch im Boden hervorquellen. Ein elfischer Ritter kämpft mit Schild und Schwert gegen die Vampire, im Schild sehe ich mich selbst – eine junge, alternativ bekleidete Frau. Die ungewöhnliche Kleidung wird durch ihre freizügige Erscheinung unterstrichen. Ich kann spüren dass sie eine extrem starke Magierin ist. Durch ihre Augen sehe ich eine weitere, ältere Frau die starke Magie wirkt und gegen die Vampirhorden kämpft. Nun sehe ich auch Albion, den Drachen, der sich am Kampf beteiligt. Aus dem Loch erscheint eine humanoide Gestalt mit Hörnern, ein leibhaftiger Teufel. Er greift sofort Albion an und ringt mit dem Drachen, eher nebenbei werde ich aus meiner Schutzblase geworfen und der Kessel umgeworfen. Ich richte den Kessel wieder auf und versuche das Ritual weiter durchzuführen. Als die Vampirhorden mich angreifen geht Westcott dazwischen und beschützt mich. Ich schneide mir mit der Sichel in den Arm und rotes Blut tropft in den Kessel. In diesem Moment springt die Jägerin mit einem Schwert in der Hand aus dem Loch, gegen die Vampire kämpfend. Doch der Teufel scheint im Kampf mit Albion die Oberhand zu gewinnen. Das bemerken auch meine Mitstreiter und mit vereinten Kräften wird der Teufel angegriffen. Ich höre eine Stimme sagen die nicht die meine ist und doch spreche ich selbst:

Es reicht nicht. Es geht nicht schnell genug.

Fast zeitgleich fällt der Drache. Der Teufel wendet sich der Protektorin zu und zerreißt sie mit seinen Klauen. Die Jägerin verschwindet aus meinem Blickfeld. Dann dreht sich Westcott zu mir um. Er nimmt mir die Sichel ab. Danach sehe ich einen kopflosen Körper, aus dem das Blut in den Kessel strömt. Mein Körper. Bevor meine Sicht verschwimmt sehe ich eine wutentbrannte Jägerin in unsere Richtung stürmen...

Ich reiße die Augen auf, mein Atem geht stoßweise, mein Herz klopft als wolle es zerspringen. Mein Körper fühlt sich heiß und kalt an, aber ich habe einen Körper, mein Kopf wurde nicht abgetrennt. Ich brauche einen Moment um mich zu sammeln, setze mich auf den herbeigeholten Stuhl. Ich muss berichten was ich gesehen habe. Langsam erzähle ich den anderen die Geschichte. Sie sind genauso betroffen wie ich. Ich erkenne das Schwert der Jägerin wieder, es steht in diesem Raum im Schrank und bitte darum dass wir auch diesen Gegenstand ausgehändigt bekommen. In mir keimt der Gedanke dass der Grund dafür dass es zwei Protektoren gibt das Ritual sein könnte. Wäre es anders abgelaufen wenn ein zweiter Protektor anstatt der armen Lydia das Ritual durchgeführt hätte? Dieser Gedanke lässt mir keine Ruhe. Ich teile meine Vermutung meinen Gefährten mit. Zudem möchte ich das Armband persönlich der Jägerin zurückgeben. Ich muss mit ihr reden, will ihr erzählen was ich gesehen und gehört habe. Sie muss wissen was genau vorgefallen war um das Handeln aller zu verstehen. Ich weiß nicht ob ich zu dem fähig wäre was Westcott getan hat. Abscheu und Mitgefühl drehen sich in meinem Gefühlskarussell. Anders wäre das Ritual nicht zu verhindern gewesen. Was ich gesehen habe lässt mich keine Ruhe finden und ich ahne dass es mich noch lange verfolgen wird.
Als ich mich wieder etwas gefasst habe verlassen wir wieder das Museum. Lt. Clarence veranlasst dass die Gegenstände zum Haus der Baroness Collingwood gebracht werden. Als ich wieder daheim in meinem Apartment bin treffe ich die Entscheidung, London noch einmal zu verlassen um Klarheit in eine gewisse Sache zu bringen bevor ich mit der Jägerin reden werde. Ich vertraue auf Baroness Collingwood Fähigkeiten und unsere Gefährten, sie werden mir verzeihen dass ich sie schon wieder verlassen muss und sich um die dringenden Angelegenheiten auch in meiner Abwesenheit kümmern.